Der Burgenländischer Müllverband (BMV)

Mit dem Zusammenschluss aller Gemeinden des Burgenlandes zu einem landesweiten Abfallverband wurde im Jahr 1980 der Grundstein für eine flächendeckende Abfallwirtschaft im Burgenland gelegt. Zweck der Verbandsgründung war es, im Burgenland ein effizientes, kostengünstiges und bürgernahes Abfallwirtschaftssystem zu installieren. Die Gründung des BMV bedeutete die Abkehr von den bis dahin üblichen wilden Ablagerungen hin zu einer ordnungsgemäßen Abfallverwertung und Entsorgung. Die konsequente Verfolgung der abfallwirtschaftlichen Zielsetzungen und die stete Weiterentwicklung führten dazu, dass das Burgenland heute auf ein landesweit einheitliches Sammel- und Verwertungssystem verweisen kann. Das Burgenland ist damit neben Wien bis heute das einzige Bundesland in Österreich mit einer landesweit einheitlich flächendeckenden Abfallbewirtschaftung. Die Struktur eines landesweiten Verbandes hat sich bis heute bestens bewährt und ist beispielgebend in Österreich.

In der 35-jährigen Geschichte der burgenländischen Abfallwirtschaft waren aber zahlreiche abfallwirtschaftliche Anpassungen und organisatorische Maßnahmen notwendig. Diese Anpassungen haben oft vom Einzelnen persönliches Engagement und auch finanzielle Aufwendungen erfordert. Um die Akzeptanz für die notwendigen Maßnahmen zu erreichen, wurde daher vom BMV in den vergangenen Jahrzehnten ein flächendeckendes Informations- und Kommunikationsnetzwerk im Burgenland aufgebaut. Dabei wurde versucht, alle Betroffenen, angefangen von den Kleinsten in den Kindergärten und in den Schulen, die Jugend, die Privathaushalte, die Gemeinden bis hin zu den Entscheidungsträgern in den verschiedenen Organisationen in diesen Kommunikationsprozess einzubinden. Diese jahrzehntelangen Bemühungen um mehr Transparenz und die intensive Kommunikation mit den Kunden zeigen heute sehr deutlich ihre Auswirkungen. Neben dem raschen Reagieren auf die sich ständig ändernden technischen und abfallwirtschaftlichen Anforderungen ist dieses Kommunikationsnetzwerk ein wesentlicher Erfolgsfaktor in der Geschichte der burgenländischen Abfallwirtschaft.

In letzter Zeit bestimmen aber immer mehr die Forderungen nach Sicherung der Daseinsvorsorge und Umsetzung einer sozialen Nachhaltigkeit die Arbeit in der kommunalen Abfallwirtschaft. Der BMV beschäftigt sich bereits seit längerem mit diesen gesellschaftspolitischen Themen. Trotz dieser Aktivitäten für diese gesellschaftspolitischen Aufgaben wollen wir aber unsere Kernkompetenzen nicht vernachlässigen.

Sozial nachhaltiges Handeln und die Sicherung der Daseinsvorsorge stellen heute ebenso Herausforderungen dar wie die Erfüllung unserer abfallwirtschaftlichen Kernkompetenzen „Abfallvermeidung und ökologische Abfallverwertung“. Bei diesem Spagat kommt der BMV aber seinem gesellschaftspolitischen Auftrag nach, bei dem nicht der Profit sondern der Mensch mit seinen Bedürfnissen im Vordergrund steht. Das verstehen wir unter kommunaler Abfallwirtschaft.